Das Projekt will neben der Reduktion von Pestiziden auch neues Wissen generieren. Vor dem Start der Umsetzung des Projekts hat die Trägerschaft Lernfragen formuliert, die mit dem Projekt beantwortet werden sollen. Eine wissenschaftliche Begleitung (Agroscope) ist nun daran, diese Fragen zu beantworten. Basis ist ein umfangreiches Monitoring, dass durch die Wissenschaft selbst, aber auch durch die Landwirte durchgeführt wird.

Ein zentrales Ziel von PestiRed ist es, neues Praxiswissen zu schaffen, das in Zukunft auch ausserhalb der Projektbetriebe genutzt werden kann. Folgende Fragen (Lernfragen) soll das Projekt beantworten:

  1. Welche alternativen, wirtschaftlich vertretbaren Pflanzenschutz-Massnahmen stehen für eine Einführung in die Praxis auf ÖLN-Betrieben bereit?

  2. Welche effektive Reduktion der eingesetzten chemischen PSM kann mit den untersuchten Massnahmen und -kombinationen auf Praxisbetrieben erreicht werden?

  3. Wo stossen die Vermeidungsstrategien und alternativen Pflanzenschutzmassnahmen an ihre Grenzen, so dass auf chemische PSM zurückgegriffen werden muss?

  4. Welches sind die Effekte der Reduktion des chemischen PS auf das Vorkommen von Antagonisten der Schädlinge in den Kulturen?

  5. Wie hoch sind die Ertrags- und Qualitätseinbussen und darauf aufbauend die Wirtschaftlichkeit von alternativen PS Massnahmen? Wie steht es um die Akzeptanz bei Landwirtinnen und Landwirten?

  6. Können die Massnahmen für ÖLN-Ackerbaubetriebe in der ganzen Schweiz empfohlen werden? Können / sollen sie mit der Agrarpolitik gefördert werden? Wo liegen die Grenzen?

  7. Welche Anforderungen werden an die Beratung gestellt? Wie hoch ist der entsprechende Aufwand?

Diese Lernfragen werden durch Agroscope bearbeitet. Sobald Resultate vorhanden sind, werden sie auf dieser Homepage publiziert.

Mit einem gezielten Monitoring werden die agronomischen, ökologischen und ökonomischen Leistungen der innovativen Massnahmenparzellen mit den bisher umgesetzten Anbausystemen (Kontrollparzellen) verglichen. Zusätzlich werden die PSM-Anwendungen und der wirtschaftliche Ertrag der innovativen Massnahmenparzellen mit Einträgen im Feldkalender der Referenzjahre 2015-2018 der Betriebs-Kulturen verglichen.

Jede/r Landwirt/in führt detaillierte Aufzeichnungen über die angewandten landwirtschaftlichen Praktiken, insbesondere über den Einsatz von PSM, auf der Massnahmenparzelle und auf der Kontrollparzelle. Zudem werden die verwendeten Maschinen, der erforderliche Zeitaufwand, die eingesetzten finanziellen Mittel, der jährlichen Ertrag und falls relevant die entsprechenden Qualitätsparameter auf der Massnahmenparzelle und auf der Kontrollparzelle.

Agroscope führt pro Region auf 12 Betrieben das detaillierte Monitoring von Unkräutern, Krankheiten, Schädlingen sowie von Nützlingen und Antagonisten auf Parzellenniveau (Hauptfrucht, Zwischenfrucht) durch. Agroscope wird die Landnutzung um die Projektparzellen herum mit einer Kartierung ergänzen falls der Parzellenplan vom Betrieb nicht reicht.

Sobald Erfahrungen und Erkenntnisse vorhanden sind, werden diese hier aufgeschaltet.